Ein Hülsenfrüchte-Kochbuch
Linsen, Bohnen, Erbsen und Co.
von Tami Hardeman
Hülsenfrüchte sind echte Tausendsassa. Die getrockneten Samen von Bohnen, Linsen, Erbsen und Co. sind preiswert, lange haltbar und liefern wertvolle pflanzliche Proteine, Vitamine und Mineralstoffe wie beispielsweise Eisen, Kalium oder Zink. Dabei ist auch ihr Anbau sehr nachhaltig, denn Hülsenfrüchte sind an trockenes Klima angepasst und benötigen weniger Wasser als viele andere Nutzpflanzen (und natürlich nur einen Bruchteil dessen, was in der Landwirtschaft für die Viehhaltung benötigt wird). Trotzdem ist man bisweilen etwas rat- oder einfallslos, was man mit ihnen so alles machen kann. Dieses Buch schafft Abhilfe.
Über das Buch:
Über 150 vegetarische Gerichte mit Erbsen, Bohnen und Linsen machen Lust auf ein gesundes und leckeres Essen. Warum Kichererbsen und Co. für Gesundheit und Umwelt gut sind, welche Sorten es gibt und wie man sie vorbereitet: Finden Sie es in diesem Kochbuch heraus! Alle Rezepte sind vegetarisch, dazu gibt es Anregungen für vegane Varianten oder auch mal in Kombination mit Fleisch oder Fisch. Nachkochen, satt essen, satt bleiben, gut fühlen!
Hülsenfrüchten begegne ich stets mit einer gewissen Ehrfurcht. Vielleicht auch, weil eine unsachgemäße Verarbeitung zu mehr als nur Bauchschmerzen führen kann. Andererseits weiß ich auch, dass man aus ihnen alles von Salat über Suppe, Eintopf, Sauce, Nachtisch und sogar Gebäck herstellen kann und Bohnen, Erbsen, Linsen und Co. dabei auch noch gesund für Mensch und Umwelt sind. Allerhöchste Zeit also, mich ausgiebiger mit den trockenen Hülsenfrüchten zu beschäftigen.
Tami Hardemans Buch kann dafür ein erster Türöffner sein. Nach einer ausführlichen Einleitung mit Vorstellung der verschiedenen Bohnen, Linsen und Erbsen (und ihrer je nach Region auch unterschiedlichen Namen), deren Einweich- und Kochzeiten, folgen die Rezepte. Von Frühstück & Brunch über Bratlinge & Tacos bis hin zum Dessert findet mal zahllose Rezepte, jedes mit Bild, Zutatenübersicht und ausführlicher Beschreibung.
Hier habe ich mich nur manchmal etwas über die TL-Angaben wie 3/4 TL gemahlener Koriander oder 1/4 TL Cayenne-Pfeffer gewundert, zumal in unserem Haushalt bereits sehr unterschiedliche Teelöffel existieren, deren 1/4 beim anderen Löffel durchaus 1/2 wäre. Mich als nicht so häufige Köchin verunsicherte die Genauigkeit etwas, meinem Mann, der sich eh kaum an Rezepte hält, entlockten die Angaben höchstens ein Schmunzeln.
Was mir allerdings fehlte war eine Umrechnung von trockenen Bohnen/Erbsen in die in den Rezepten angegebene Menge gegarter Hülsenfrüchte. Wieviel trockene Pintobohnen muss ich wohl einkaufen, wenn ich für das Gericht 450 g gegarte benötige? Hier hätte man die sehr übersichtliche Tabelle von Einweich- und Kochzeiten (sogar für Topf, Schnellkochtopf und Slow-Cooker) einfach noch um eine Spalte ergänzen können.
Auch beim Wasserverbrauch, der in einer Tabelle vergleichend mit Fleisch angeführt wird, fehlte mir etwas die Genauigkeit. Beziehen sich die angegebenen Liter auf 1 kg Fleisch? Von welcher Studie stammen die Erkenntnisse? Hier wirkte der Inhalt etwas oberflächlich.
Doch trotz dieser Kritikpunkte ist Tami Hardemans Buch empfehlenswert, lernt man doch, zu welchen tollen Gerichten Bohnen, Erbsen und Linsen verarbeitet werden können. Und gerade im Bereich der Schmorgerichte diente uns das Buch manchmal eher als Wegweiser als dass wir uns exakt an die Angaben gehalten hätten. Denn das sind Hülsenfrüchte eben auch: unglaublich flexibel.
Wer sich einen kleinen Eindruck vom Innenleben des Buches verschaffen und einen ersten Blick in ein paar Rezepte werfen mag, dem sei die Webseite des Verlags Dorling Kindersley empfohlen. Bitte HIER entlang.
Raw Bites
Gerade habe ich mich durch die ersten Rezepte dieses toll gestalteten Buchs gearbeitet. Meinen ausführlichen Buchtipp findet ihr in diesem Beitrag.
Kochen mit gutem Gewissen
Ich bin begeistert von diesem Buch, denn neben tollen und wirklich alltagstauglichen Rezepten, gibt es jede Menge Informationen, die Zusammenhänge erklären, Haushalts- und Einkaufstipps, Küchenhacks und reichlich Denkanstöße.
Der Konsumkompass
Konventioneller Apfel vom Bodensee oder Bioapfel aus Neuseeland? Musik auf CD oder in der Cloud? Mehrwegflaschen aus Glas oder PET? „Der Konsumkompass“ gibt Antwort.
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