Artikel in der ZEIT

Eine Antwort von mir

Am 4. August erschien der Artikel „Zu schön zum Einkaufen“ in der ZEIT, in dem die Autorin erklärt, warum sie so gut wie nie einen Unverpackt-Laden betritt. Hier meine Antwort darauf.

Am 4. August erschien der Artikel „Zu schön zum Einkaufen“ in der ZEIT, in dem die Autorin erklärt, warum sie so gut wie nie einen Unverpackt-Laden betritt. Ein Wochenende lang habe ich überlegt, ob ich dazu Stellung beziehen möchte und dem Artikel dadurch im Zweifel noch mehr Aufmerksamkeit zukommen lasse. Nachdem mir jedoch eine Kundin die Zeitung ungläubig und kopfschüttelnd zukommen ließ, werde ich mich nun doch äußern.

Der Artikel von Laura Cwiertnia „Die Ökotesterin“ erschien im Bereich „Green. Genau Genommen“. Ich bin keine regelmäßige Leserin der ZEIT, so dass ich den Artikel zunächst für einen journalistischen hielt, nach dem Lesen ihn aber eher als persönlichen Erfahrungsbericht einordne (es fehlen ja weitere Recherchen oder eine Stellungnahme des Ladens). Ein Erfahrungsbericht sollte in meinen Augen dann aber auch als solcher oder als Kolumne gekennzeichnet sein, dass hier nicht der Eindruck der Allgemeingültigkeit entsteht. In der Unterüberschrift heißt es schließlich „Unverpacktläden betritt sie trotzdem so gut wie nie“, woraus man als Leserin schließen könnte, dass die Autorin vor Schreiben des Artikels sicherlich viele der Läden besucht hat.

Aber was steht in dem Artikel, den nicht nur unsere Kundin kopfschüttelnd gelesen hat? Knapp zusammengefasst ist der Autorin der Unverpackt-Laden um die Ecke „zu schön“ (Bild 2). Sie mag weder die Ruhe, noch die freundliche Verkäuferin und die liebevoll sortierten Regale scheinen sie ebenfalls aufzuregen. Sie fühlt sich fehl am Platz und projiziert ihr Gefühl gleich auf andere Menschen (Bild 3) und wünscht sich, dass man im Unverpackt-Laden doch Bitteschön den Dreck der Malerarbeiten noch an den Schuhen kleben haben darf oder in Ruhe den Babysitter anrufen kann.

Hier findet eine derartige Verallgemeinerung der Unverpackt-Landschaft statt, die mich als Leserin wirklich sprachlos zurücklässt. Wie gesagt, wäre dies eine humorvolle Kolumne in einer der vielen Frauenzeitschriften, würde ich den Beitrag vermutlich schmunzelnd zur Seite legen und mir denken, dass eben nicht jede für das Unverpackt-Einkaufen gemacht ist bzw. den richtigen Laden dafür noch nicht gefunden hat. So allerdings empfinde ich den Artikel für alle, die mit Leidenschaft ihren Unverpackt-Laden führen, durch ihre Freundlichkeit und das liebevoll zusammengestellte Sortiment überzeugen, als echte Unverschämtheit und wundere mich ein wenig, diesen in einer so renommierten Zeitung zu finden.

Last but not least: Bei uns werden die Preisschilder weiterhin auf Karton geschrieben, es wird nach Gewürzen riechen oder nach frisch gemahlenem Kaffee, es kann flott eingekauft werden oder mit viel Zeit und Schnack an der Theke, Kinder dürfen auch weiterhin im Sessel Platz nehmen und Bilderbücher blättern oder den Eltern beim Einkaufen helfen (und wenn Zeit ist auch mir beim Kassieren). Und dass kein Plastik nicht wie Jute aussehen muss (aber auch darf) beweist unser Laden allemal. Ach ja, und weniger Liebe wird es bei uns nicht geben. Versprochen.

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